Kinder und Jugendliche vor Gewalt schützen
Kinder und Jugendliche in Bremen und Bremerhaven, die unter häuslicher Gewalt leiden, sollen besser unterstützt werden.
Ein erstes Grobkonzept einer aufsuchenden Beratungsstelle hat die Deputation für Soziales, Jugend und Integration beschlossen. Insgesamt sollen fünf Stellen geschaffen werden, davon eine in Bremerhaven. Für die Umsetzung sind jährlich 600.000 Euro erforderlich. Kinder und Jugendliche können Opfer oder Zeuginnen und Zeugen von häuslicher Gewaltwerden. Sie können diese traumatischen Erlebnisse allein aber nur schwer verarbeiten. Sie brauchen Angebote von Hilfe und Beratung, die auch aktiv auf sie zugehen. Den Einstieg in eine solche aktive Unterstützung bereiten wir jetzt vor.
Erfahrungen mit der aufsuchenden Fachberatung für Kinder und Jugendliche gibt es unter anderem bereits in Göttingen und Rostock. Dort treten sie gemeinsam mit der Beratung für Erwachsene auf; in Bremen sind das die Interventions- und Beratungsstelle „Neue Wege e.V.“, in Bremerhaven die Frauenberatungsstelle der Diakonie Bremerhaven. Die aufsuchende Fachberatung für Kinder und Jugendliche stellt die Bedürfnisse und Bedarfe der jungen Menschen in den Mittelpunkt und sensibilisiert auch die Erwachsenen dafür. Wir versprechen uns von der aufsuchenden Arbeit, dass die jungen Menschen, die sonst mit ihren Erlebnissen allein gelassen wären, die Hilfe annehmen und den Weg in die Beratung leichter finden. Das kann die gesamte Persönlichkeitsentwicklung stützen. Nach derzeitigen Plänen soll die Aufsuchende Fachberatung ihre Tätigkeit im Sommer dieses Jahres aufnehmen.
Das entstehende Unterstützungsangebot ist Bestandteil der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt, die die Senatorin als Vorsitzende derKonferenz der Gleichstellungsministerinnen und Minister bundesweit in Form eines Leitantrages auf die Tagesordnung gesetzt hatte.